Güstrower Kita Klimperkiste heißt jetzt Kita Waldleben

Steine und Mandalas bemalen, Tonarbeiten aus Modelliermasse fertigen und mit Naturmaterial gestalten, Blumenkränze flechten, in Pflanztöpfen Kräuter säen, mit Becherlupen und Fühlkästen forschen: Mit einem fröhlichen Sommerfest im Güstrower Eschenwinkel haben sich Kinder, Eltern und das ganze Kita-Team am Mittwoch, 24. August, auf den Weg zu umfangreichen Veränderungen gemacht. Der erste Schritt ist getan: Die Kindertagesstätte „Klimperkiste" heißt jetzt „Waldleben". Neu ist eine Kinderbibliothek, in der die Lesekompetenz der Lütten gefördert wird. Mit Spannung und Freunde wird der Neubau der Kita erwartet, der ab 2023 errichtet werden soll.

Die Kita „Klimperkiste“ gibt es in Güstrow seit 33 Jahren. Seit 2018 ist die Gemeinnützige Gesellschaft für Kinder- und Jugendhilfe im ASB Trägerin der Einrichtung – und hat hier schon einiges bewegt. Das kreative Team rund um Kita-Leiterin Janet Blohm und ihre Stellvertreterin Christiane Nienkerk entwickelte die Angebote für unsere mehr als 170 Krippen- und Kindergartenkinder immer weiter - und mit der Zeit veränderte sich der Schwerpunkt der Arbeit: „Nach wie vor haben wir große Freude am Singen, Musizieren und Tanzen, aber wir sind vor allem sehr gerne zusammen draußen an der frischen Luft. Wir sind im Wald unterwegs, unternehmen Ausflüge in den Natur- und Umweltpark und nutzen unsere Freiflächen rund ums Haus", berichtet Janet Blohm. Und so steht die Kita heute für eine vielfältige Natur- und Umweltpädagogik.

In der Einrichtung werden Kinder aus aller Welt betreut und mehr als 15 verschiedene Sprachen gesprochen. „Diese Vielfalt spiegelt sich auch im Wald. Denn der Wald ist ein Lebensraum, in dem alles miteinander im Einklang ist und harmonisiert. Im Schutz der großen Bäume wachsen die kleinen Bäume heran. Im großen Ökosystem hat alles seinen Platz und seine Berechtigung, ein alter Baum wird ebenso gebraucht wie eine junge Pflanze; jedes Individuum hat seine Bedeutung, Flora und Fauna leben Seite an Seite, ergänzen sich und bedürfen einander", sagt Janet Blohm.

In einer von Medien und technischem Fortschritt geprägten Welt, in der schon die Jüngsten Handy, Tablet und Co. nutzen, möchte die Kita „Waldleben" mit ihren Angeboten einen Schritt zurück machen: wieder lernen, auf Bäume zu klettern, mit Naturmaterial zu bauen, im Sinne der Nachhaltigkeit Dinge länger zu nutzen und eine weitere Verwendung dafür zu finden. „Gemeinsam wollen wir wie ein Wald zusammenstehen und uns auf den Weg zu den Wurzeln machen.“

Mit der Enthüllung des neuen Namens wurde der Grundstein für viele weitere Veränderungen, die in den nächsten Jahren folgen sollen. „Gemeinsam mit Kindern, Eltern und Förderern werden wir neue Wege gehen. So sind auch Kooperationen mit dem Forstamt, dem Natur- und Umweltpark und dem hagebaumarkt in Vorbereitung", berichtet die Kita-Leiterin. Zum Sommerfest begrüßte sie viele Gäste, darunter die Geschäftsführung der ASB Kinder- und Jugendhilfe, Dr. Andrea Rittiger, und den Güstrower Bürgermeister, Arne Schuldt. „Unser großer Dank gilt der Stadt Güstrow, die an unserer Seite ist und uns beim Neubau unterstützt", sagt Susann Huth, die als Einrichtungsleiterin für den ASB-Erziehungsstellenverbund und die beiden Güstrower Kindertagesstätten „Waldleben" und „Sonnenblume" verantwortlich zeichnet.

Foto: Wunschik/ASB KJH